...aus der Geschichte (Bezirk)    zurück

Der Bezirk Wandsbek:
ist mit über 416.000 Einwohnern der bevölkerungsreichste in Hamburg (rund 24 % aller Einwohner). Mit 14754,5 ha Fläche (rund 20 % des Hamburger Staatsgebiets) ist er der zweitgrößte Bezirk nach Bergedorf. Wandsbek gliedert sich verwaltungsmäßig in 5 Regionalbereiche:  · Kerngebiet Wandsbek mit den Stadtteilen Eilbek, Marienthal, Wandsbek, Farmsen-Berne, Tonndorf und Jenfeld.  · Alstertal mit den Stadtteilen Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Wellingsbüttel und Sasel.  · Bramfeld mit den Stadtteilen Steilshoop und Bramfeld. · Rahlstedt zugleich Stadtteil + den den Ortsteilen.  · Walddörfer mit den Stadteilen Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Bergstedt, Wohldorf-Ohlstedt und Volksdorf.
Der Bezirk ist eine "Großstadt in der Großstadt. Die Stadtteile Wandsbek und Eilbek sind der großstädtische, verdichtete Kern mit Einkaufsbereichen, Industriegebieten, Wohngebieten und öffentli. Einrichtungen. Stadtteile wie Bramfeld oder Rahlstedt sind die Vorstädte, die aus früheren Ortschaften hervor gegangen sind und ein ähnliches, jedoch kleinteiligeres Gefüge wie der Stadtteil Wandsbek haben. Stadtteile wie Wellingsbüttel, Duvenstedt und Bergstedt bilden das dörfliche Umland. Die vielfältigen Wohnbereiche werden durch zahlreiche Gewerbe- und Industriegebiete ergänzt. Der Bezirk ist vor allem auch ein "grüner" Bezirk.
Seine Besiedlungsdichte nimmt von Süden nach Norden ab. Die Siedlungsteile sind in große, zusammenhängende Grünbereiche eingebettet, z.B. Alstergrünzug, Wandsegrünzug, Berner Au und Hummelsbütteler Feldmark. Es gibt ausgedehnte Naturschutzgebiete: Raakmoor, Rodenbeker Quellental, Hainesch Iland, Höltigbaum, Stellmoorer Tunneltal, Volksdorfer Teichwiesen, Wittmoor, Wohldorfer Wald und Duvenstedter Brook. Weitläufige Kleingarten- gebiete in Farmsen-Berne und Bramfeld und große landwirtschaftliche Flächen im Alstertal und in den Walddörfern runden das Bild des "grünen" Bezirks ab. Insgesamt sind etwa 40 % des Bezirksgebiets Frei-, Grün- und landwirtschaftliche Flächen.
 
Ortsamtsbereich Wandsbek:
umfasst die Stadtteile Eilbek, Farmsen-Berne, Jenfeld, Marienthal, Tonndorf und Wandsbek mit rd. 140.000 Einwohnern. Zum Kerngebiet gehört auch die 1336 erstmals urkundlich erwähnte Ortschaft Hinschenfelde. In enger Verbindung mit Wandsbek entwickelte sich Hinschenfelde schon Mitte des 19. Jahrhunderts zu einem von Arbeitern geprägten Dorf. Sie arbeiteten in den Ziegeleien, Mühlen und Industriewerken in Hinschenfelde und Wandsbek. Der bevölkerungsstarke Ort wurde 1900 in die Stadt Wandsbek eingemeindet. Bei der Neuordnung der Hamburger Verwaltung 1949 verschwand der Name Hinschenfelde. Die alte Dorfgemarkung ist seitdem Bestandteil der Stadtteile Tonndorf und Wandsbek.
Bereits im 16. Jahrhundert wurden viele Mühlen durch die Wandse betrieben. Auch Ziegeleien erlangten große Bedeutung. Der Gutsherr Schimmelmann sorgte für einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Insbesondere mit der Auflassung von Grundstücken für Kattundruckereien konnte er vermögende Hamburger veranlassen, nach Wandsbek zu kommen. Auch als Ausflugs- und Erholungsort sowie durch die schriftstellerische Tätigkeit seines Bewohners Matthias Claudius erlangte Wandsbek Bedeutung. Wesentliche Daten der Wandsbeker Geschichte:  1296 erste urkundliche Erwähnung Wandsbeks, 1833 Wandsbek erhält die Rechte eines Fleckens, 1867 Wandsbek wird Sitz des Stormarner Kreistages, 1870 Wandsbek wird Stadt, 1878 Marienthal wird eingemeindet, 1900 mit der Eingemeindung von Hinschenfelde wird Wandsbek kreisfreie Stadt, 1910 die Gartenstadt Wandsbek wird gebaut. Nach dem 2. Weltkrieg, als die 1937/38 erfolgte Zusammenlegung Wandsbeks mit Hamburg zum Tragen kam, wurde der im Nordosten der Hansestadt liegende Bezirk nach der ehemaligen Stadt Wandsbek benannt.
 
Ortsamtsbereich Rahlstedt:
der Regionalbereich Rahlstedt ist zugleich Stadtteil des Bezirks Wandsbek mit rd. 86.000 Einwohnern. Rahlstedt besteht aus den vier früheren Ortschaften Altrahlstedt, Meiendorf, Neurahlstedt und Oldenfelde. 1927 wurden diese Dörfer sowie Gebietsteile von Tonndorf-Lohe und Jenfeld zur Großgemeinde Rahlstedt zusammengelegt, die zehn Jahre später durch das Groß-Hamburg-Gesetz 1937/38 in Hamburg aufging. 1936 und 1939 wurden in Rahlstedt die Boehn- und die Graf-Goltz-Kaserne sowie der Truppenübungsplatz Höltigbaum angelegt. Seit kurzem werden die Kasernengelände für Wohn- und Gewerbezwecke genutzt, der Truppenübungsplatz ist als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Ende der 50er- Jahre wurden die zuvor landwirtschaftlich genutzten Flächen in Großbauvorhaben einbezogen. Es entstanden die neuen Wohnviertel Großlohe, Hohenhorst, Rahlstedt-Ost und Wildschwanbrook. Gewerbegebiete bieten heute wohnungsnahe Arbeitsplätze, zum Beisp. am Schierenberg mit der Hamburger Münze, im Merkurpark an der Sieker Landstraße und am Höltigbaum. Noch zerschneidet und belastet die Bahnlinie Hamburg- Lübeck das örtliche Leben. Erst im Jahr 2000 wurde mit der lange geforderten Untertunnelung der Gleise im Zentrum von Rahlstedt begonnen.
 
Ortsamtsbereich Walddörfer:
der Regionalbereich Walddörfer umfasst die Stadtteile Bergstedt, Duvenstedt, Lemsahl-Mellingstedt, Volksdorf und Wohldorf-Ohlstedt mit rd. 46.700 Einwohnern. Die Walddörfer wurden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts von den Hamburgern als Ausflugs- und begehrtes Wohngebiet entdeckt. Obwohl im Kreis Stormarn liegend, sind sie im Laufe der wechselvollen Geschichte schon frühzeitig in Hamburger Besitz gekommen, was im sog. Gottorper Vergleich 1768 mit dem dänischen König dokumentiert wurde. Für die Erschließung der Region war der Bau der Walddörferbahn von Barmbek nach Volksdorf 1920 von großer Bedeutung. Infolge des Groß-Hamburg-Gesetzes von 1937/38 wurden diese Ortschaften ein Bestandteil des heutigen Bezirkes Wandsbek.
Alle Stadtteile der Walddörfer sind in eine weitläufige Landschaft eingebettet, die mit Feldern, Knickstrukturen, Wäldern, Teichen und Wasserläufen ihren seit Jahrhunderten bestehenden Charakter bewahrt hat. Die Siedlungsentwicklung ist darauf ausgerichtet, dass diese Stadtteile nicht allmählich zusammenwachsen und das Landschaftsbild erhalten bleibt.
 
Ortsamtsbereich Alstertal:
die Alster ist mit ihrem Lauf und den hervorragenden Landschaftsbildern verbindendes Element der vier Stadtteile Hummelsbüttel, Poppenbüttel, Sasel und Wellingsbüttel. In diesem Regionalbereich leben rd. 73.000 Einwohner. Die Besitzer der Güter Sasel, Wellingsbüttel und Poppenbüttel gründeten 1912 mit Johann von Wentzel die Gesellschaft zur Erschließung des Alstertales (ATAG). 1918 wurde die Bahnlinie von Ohlsdorf nach Poppenbüttel verlängert. Mit dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937/38 wurden diese Ortschaften ein Bestandteil des heutigen Bezirkes Wandsbek.
Das Gewässer Alster, das von Norden kommend bereits durch die Walddörfer fließt, prägt mit seinem einzigartigen Tal die Landschaft. Es bildet eines der wichtigsten überregionalen Grünzug des Bezirks. Früher war die Alster für kleine Kähne schiffbar und wurde bis zum 19. Jahrhundert als Transportweg genutzt. Heute hat sie neben ihrem besonderen landschaftlichen Reiz vor allem einen hohen Freizeitwert.
 
Ortsamtsbereich Bramfeld:
zum Regionalbereich Bramfeld gehören die Stadtteile Bramfeld und Steilshoop mit rd. 70.400 Einwohnern. Das große Bauerndorf Bramfeld, lange Zeit wichtiger Gemüselieferant für Hamburg, und der kleine Ort Steilshoop waren seit vielen Jahrhunderten Nachbarn. Mit dem Groß-Hamburg- Gesetz von 1937/38 wurden sie dem heutigen Bezirk Wandsbek zugeordnet.

Texte von Georg-Wilhelm Röpke und Helmut Fricke (Stand 2002 / 2012 Aktualisiert ( PJ )
( PJ ) mit Textauszügen und Informationen u.a. aus Wikipedia)   >> nach    oben